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Jun 5, 2025

Wegovy: Wie unterscheidet es sich von Ozempic und was sind seine Vorteile?

Wegovy oder Ozempic? Erfahren Sie die wichtigsten Unterschiede und Vorteile von Wegovy als Abnehm-Medikament.

Wegovy: Wie unterscheidet es sich von Ozempic und was sind seine Vorteile?

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Wegovy?
  • Was ist Ozempic und wofür ist es gedacht?
  • Gemeinsamkeiten zwischen Wegovy und Ozempic
  • Die Unterschiede: Wegovy vs. Ozempic
  • Vorteile von Wegovy
  • Preis, Verfügbarkeit und Rezeptpflicht

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Übergewicht betrifft mittlerweile Millionen von Menschen – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig: von Typ-2-Diabetes über Bluthochdruck bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Betroffene versuchen mit Diäten und Sport ihr Gewicht zu reduzieren, doch oft bleiben die langfristigen Erfolge aus. Genau hier setzen moderne Medikamente wie Ozempic und Wegovy an – beide mit dem Wirkstoff Semaglutid.

Während Ozempic ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde, ist Wegovy seit Kurzem als eigenständiges Mittel speziell zur Gewichtsabnahme zugelassen. In sozialen Medien, Arztpraxen und Gesundheitsportalen ist viel von beiden Medikamenten die Rede – doch was unterscheidet sie eigentlich genau? Und warum gilt Wegovy als neuer Hoffnungsträger für Menschen mit starkem Übergewicht?

Was ist Wegovy?

Wegovy ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das speziell zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas entwickelt und zugelassen wurde. Es enthält den Wirkstoff Semaglutid, der ursprünglich zur Therapie von Typ-2-Diabetes bekannt wurde. Interessanterweise ist Semaglutid auch der gleiche Wirkstoff, der in Ozempic enthalten ist – dennoch gibt es wichtige Unterschiede in der Anwendung, Dosierung und Zulassung, auf die wir später noch eingehen werden.

Wegovy gehört zur Gruppe der sogenannten GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Das klingt kompliziert, lässt sich aber leicht erklären: Nach dem Essen produziert unser Körper ein Hormon namens GLP-1 (Glucagon-like Peptid-1). Dieses Hormon signalisiert dem Gehirn, dass wir satt sind. Es verlangsamt zudem die Magenentleerung und hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Ein GLP-1-Rezeptor-Agonist wie Semaglutid „imitiert“ dieses körpereigene Hormon, wodurch Menschen früher ein Sättigungsgefühl verspüren, weniger Hunger haben und dadurch oft automatisch weniger essen.

Die Wirkung von Wegovy geht also weit über das bloße Unterdrücken von Appetit hinaus. Es verändert die Art und Weise, wie der Körper mit Nahrung umgeht – sowohl auf hormoneller als auch auf neurologischer Ebene. Studien haben gezeigt, dass Patientinnen und Patienten mit Hilfe von Wegovy innerhalb mehrerer Monate einen erheblichen Teil ihres Körpergewichts verlieren können, oft über 10 % oder sogar bis zu 15 %. Diese Wirkung tritt jedoch nicht über Nacht ein. Sie setzt Geduld, ärztliche Begleitung und eine begleitende Lebensstilveränderung voraus – also eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung.

Anwendung und Dosierung von Wegovy

Wegovy wird einmal pro Woche unter die Haut gespritzt (subkutane Injektion), meist in den Oberschenkel, Bauch oder Oberarm. Die Dosis wird langsam über mehrere Wochen gesteigert, damit sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnen kann und Nebenwirkungen möglichst gering bleiben. Der Fertigpen ist so konzipiert, dass die Anwendung auch zu Hause einfach und sicher möglich ist – ohne dass man dafür medizinisches Fachpersonal benötigt.

Hinweis: Wegovy ist in der Europäischen Union offiziell zur Gewichtsreduktion bei Erwachsenen mit Adipositas (BMI ≥ 30) oder Übergewicht (BMI ≥ 27 mit Folgeerkrankungen) zugelassen. Das bedeutet: Es darf ausschließlich auf ärztliche Verschreibung eingesetzt werden, wenn bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen erfüllt sind.

Was ist Ozempic und wofür ist es gedacht?

Ozempic ist ein Medikament, das ursprünglich für Menschen mit Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Auch dieses Arzneimittel enthält den Wirkstoff Semaglutid, genau wie Wegovy. Doch während Wegovy offiziell zur Gewichtsreduktion zugelassen ist, liegt der Hauptzweck von Ozempic in der Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern. Es hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern – zwei zentrale Ziele in der Behandlung von Typ-2-Diabetes.

Ozempic gehört wie Wegovy zur Klasse der GLP-1-Rezeptor-Agonisten, also zu Medikamenten, die das natürliche Hormon GLP-1 nachahmen. Dieses Hormon wird nach dem Essen ausgeschüttet und reguliert unter anderem das Hungergefühl, die Magenentleerung und die Insulinausschüttung. Daher zeigt Ozempic neben der blutzuckersenkenden Wirkung auch Effekte auf das Gewicht. Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass sie unter der Einnahme von Ozempic weniger Appetit haben, schneller satt sind und dadurch Gewicht verlieren – ein positiver Nebeneffekt, der in der medizinischen Fachwelt zunehmend Beachtung findet.

Off-Label-Nutzung zur Gewichtsabnahme

Was jedoch viele Menschen nicht wissen: In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist Ozempic nicht offiziell zur Behandlung von Übergewicht zugelassen. Wenn es trotzdem zur Gewichtsreduktion verschrieben wird, spricht man von einem sogenannten „Off-Label-Use“. Das bedeutet, dass ein Medikament außerhalb seines ursprünglich genehmigten Einsatzbereichs verwendet wird – rechtlich ist das zulässig, solange die ärztliche Entscheidung medizinisch begründet ist und auf einer informierten Einwilligung des Patienten basiert.

Begriff erklärt: Off-Label-Use heißt wörtlich übersetzt „außerhalb des Etiketts“. In der Medizin bedeutet das: Ein Medikament wird für eine andere Erkrankung oder Zielgruppe eingesetzt als ursprünglich zugelassen – etwa ein Diabetesmittel zur Gewichtsabnahme bei Menschen ohne Diabetes.

In den letzten Jahren ist Ozempic durch soziale Medien und Erfahrungsberichte von Prominenten stark in den Fokus gerückt. Viele Nutzer berichten von erstaunlichen Erfolgen beim Abnehmen – teilweise unabhängig von einer Diabeteserkrankung. Doch Fachleute warnen: Eine Anwendung ohne medizinische Aufsicht kann riskant sein, da Ozempic Nebenwirkungen haben kann und nicht für jeden geeignet ist.

Anwendung und Dosierung von Ozempic

Ozempic wird, genau wie Wegovy, einmal pro Woche unter die Haut gespritzt. Die Dosis beginnt niedrig und wird schrittweise erhöht, um Nebenwirkungen zu minimieren. Da es sich um ein lang wirksames Medikament handelt, bleibt der Wirkstoff mehrere Tage im Körper aktiv. Auch hier erfolgt die Anwendung zu Hause mit einem sogenannten Fertigpen, der eine einfache und sichere Dosierung ermöglicht.

Insgesamt ist Ozempic ein wirksames Medikament mit doppeltem Potenzial: Es senkt den Blutzucker und kann zusätzlich beim Abnehmen helfen. Wer es jedoch ausschließlich zur Gewichtsreduktion nutzen möchte, sollte sich bewusst sein, dass dies außerhalb der offiziellen Zulassung liegt – und daher eine besonders sorgfältige ärztliche Begleitung erforderlich ist.

Gemeinsamkeiten zwischen Wegovy und Ozempic

Auf den ersten Blick könnten Wegovy und Ozempic als zwei verschiedene Medikamente erscheinen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Beide enthalten den gleichen Wirkstoff – Semaglutid – und wirken nach demselben medizinischen Prinzip. Semaglutid gehört zur Gruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten, also zu Substanzen, die ein körpereigenes Hormon namens GLP-1 (Glucagon-like Peptid-1) nachahmen. Dieses Hormon wird nach der Nahrungsaufnahme im Darm freigesetzt und beeinflusst mehrere Prozesse gleichzeitig: Es fördert die Insulinproduktion, verlangsamt die Entleerung des Magens, reduziert den Appetit und vermittelt dem Gehirn ein deutliches Sättigungssignal. Medikamente wie Wegovy und Ozempic machen sich diese Mechanismen zunutze – mit dem Ziel, den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen und den Körper bei der Gewichtsregulierung zu unterstützen.

In der praktischen Anwendung zeigen sich ebenfalls viele Überschneidungen: Beide Medikamente werden einmal pro Woche mit einem Fertigpen unter die Haut injiziert. Die Dosis wird dabei über mehrere Wochen hinweg schrittweise erhöht, um Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Verdauungsprobleme zu minimieren. Auch der Umgang mit dem Injektionspen ist bei beiden Medikamenten nahezu identisch – er ist so konzipiert, dass auch Menschen ohne medizinische Vorerfahrung die Anwendung zu Hause problemlos durchführen können.

Ein weiterer zentraler gemeinsamer Punkt betrifft die Wirkung auf das Körpergewicht. Sowohl mit Wegovy als auch mit Ozempic haben viele Patientinnen und Patienten in klinischen Studien signifikante Gewichtsverluste erzielt. Diese sind vor allem auf zwei Effekte zurückzuführen: Erstens empfinden die meisten Anwender durch den Einfluss auf das GLP-1-System weniger Hunger – und essen dadurch automatisch weniger. Zweitens bleibt die Nahrung länger im Magen, was zu einem anhaltenden Sättigungsgefühl führt. Das Ergebnis: Eine reduzierte Kalorienaufnahme, ohne das Gefühl von ständigem Verzicht.

Auch die Nebenwirkungen sind bei beiden Präparaten ähnlich gelagert. Zu den häufigsten zählen zu Beginn der Behandlung Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall. Diese Beschwerden entstehen, weil sich der Magen-Darm-Trakt an den neuen Wirkmechanismus gewöhnen muss. In der Regel lassen diese Symptome mit der Zeit nach. Dennoch ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und die Behandlung immer ärztlich begleiten zu lassen – insbesondere, wenn die Beschwerden anhalten oder stärker werden.

Die Unterschiede: Wegovy vs. Ozempic

Trotz der vielen Gemeinsamkeiten gibt es einige entscheidende Unterschiede zwischen Wegovy und Ozempic, die in der medizinischen Praxis und im Alltag eine große Rolle spielen. Diese Unterschiede betreffen vor allem die Zulassung, die Zieldosierung, die Anwendungsgebiete, die Verfügbarkeit und den rechtlichen Rahmen der Anwendung.

Zunächst einmal liegt der offensichtlichste Unterschied in der Zulassung. Wegovy ist offiziell für die Behandlung von Übergewicht und Adipositas zugelassen, und zwar für Erwachsene mit einem Body-Mass-Index (BMI) von ≥ 30 kg/m² oder ≥ 27 kg/m², wenn Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Typ-2-Diabetes vorliegen. Diese Zulassung macht Wegovy zu einem Medikament, das gezielt und rechtlich abgesichert zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden darf. Im Gegensatz dazu ist Ozempic nur zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen. Wenn es zur Gewichtsabnahme bei Menschen ohne Diabetes verwendet wird, geschieht das im Rahmen eines sogenannten „Off-Label-Use“ – also außerhalb der offiziell genehmigten Anwendung. Obwohl diese Nutzung rechtlich erlaubt ist, sollte sie nur unter ärztlicher Aufsicht und nach ausführlicher Aufklärung erfolgen.

Ein weiterer Unterschied betrifft die Dosierung. Auch wenn beide Medikamente den Wirkstoff Semaglutid enthalten, ist die Dosis bei Wegovy deutlich höher als bei Ozempic. Während Ozempic üblicherweise in Dosen von 0,25 bis 1,0 mg pro Woche verabreicht wird (manchmal bis 2 mg bei Diabetespatienten), enthält Wegovy eine Ziel-Dosis von 2,4 mg pro Woche. Diese höhere Dosierung erklärt auch, warum Wegovy in Studien oft zu größeren Gewichtsverlusten führt – allerdings auch zu potenziell stärkeren Nebenwirkungen in der Einstiegsphase. Aus diesem Grund erfolgt die Dosiserhöhung bei Wegovy besonders schrittweise über einen Zeitraum von mehreren Wochen.

Auch die Verpackung und der Anwendungsrhythmus können sich unterscheiden. Wegovy ist ausschließlich auf eine Gewichtsreduktion ausgelegt und dementsprechend auch marketingtechnisch und medizinisch als Abnehmspritze positioniert. Der Pen ist auf die benötigten Dosierungen abgestimmt. Ozempic hingegen ist für Diabetespatienten konzipiert, was sich auch in der Art der Verpackung und Dosierungseinheit widerspiegelt. Dies kann im Alltag praktische Unterschiede machen – etwa in der Übersichtlichkeit oder Handhabung des Pens.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen. In vielen Ländern werden die Kosten für Wegovy unter bestimmten Bedingungen übernommen, etwa bei starkem Übergewicht und entsprechender medizinischer Notwendigkeit. Da Ozempic nicht zur Gewichtsreduktion zugelassen ist, wird die Off-Label-Verordnung in der Regel nicht erstattet, sondern muss privat bezahlt werden. Diese finanzielle Komponente kann ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Medikaments sein.

Schließlich spielt auch die klinische Studienlage eine Rolle. Während Ozempic ursprünglich für Diabetes-Studien entwickelt wurde, basiert die Wegovy-Zulassung auf großen, hochwertigen Studien zur Gewichtsabnahme bei Menschen ohne Diabetes. Diese Studien belegen, dass Wegovy – in Kombination mit einer kalorienreduzierten Ernährung und mehr Bewegung – zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 15 % oder mehr führen kann. Ozempic erzielt ebenfalls signifikante Erfolge, doch liegt die durchschnittliche Gewichtsreduktion in der Regel etwas niedriger und die Studien wurden primär mit Diabetespatienten durchgeführt.

Vorteile von Wegovy

Wegovy wurde gezielt zur Gewichtsreduktion entwickelt – und genau darin liegt sein größter Vorteil. Es ist offiziell zugelassen für Menschen mit Übergewicht oder Adipositas, was mehr Sicherheit und Klarheit in der Behandlung bietet. Die höhere Zieldosis (2,4 mg Semaglutid pro Woche) sorgt laut Studien für stärkere und langfristigere Gewichtsverluste im Vergleich zu niedrig dosiertem Ozempic.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Wirkung wurde in großen Studien speziell bei Menschen ohne Diabetes untersucht, also bei genau der Zielgruppe, für die Wegovy gedacht ist. Zudem erleichtert der klare medizinische Rahmen oft die Kostenerstattung durch Krankenkassen, was bei Ozempic als Off-Label-Anwendung meist nicht der Fall ist.

Preis, Verfügbarkeit und Rezeptpflicht

Wegovy ist verschreibungspflichtig und darf nur nach ärztlicher Beurteilung und mit gültigem Rezept angewendet werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es in Apotheken erhältlich – jedoch nicht überall sofort verfügbar, da die Nachfrage sehr hoch ist und es zeitweise zu Lieferengpässen kommen kann.

Die Kosten für Wegovy liegen im Bereich von mehreren Hundert Euro pro Monat. In einigen Fällen übernehmen gesetzliche oder private Krankenkassen einen Teil der Kosten – aber nur, wenn bestimmte medizinische Voraussetzungen erfüllt sind und ein Antrag auf Erstattung bewilligt wurde. Wer Wegovy auf eigene Kosten bezieht, sollte unbedingt auf seriöse und zugelassene Anbieter achten. 

Wichtig: Finger weg von Angeboten auf dubiosen Webseiten ohne ärztliche Begleitung. Illegale Bezugsquellen sind nicht nur riskant, sondern auch strafbar.

Felix Becker

Fachberater

Felix Becker ist Fachberater für Gesundheit und unterstützt Menschen mit fundierten Informationen. Er hilft dabei, passende Behandlungsmöglichkeiten zu finden.