


In Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen rund 8,9 Millionen Menschen mit Diabetes, der überwiegende Teil davon mit Typ-2-Diabetes (über 90 %). Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter; ab dem mittleren Lebensalter nimmt die Häufigkeit von Typ-2-Diabetes deutlich zu. Adipositas und Bewegungsmangel zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren – Menschen mit starkem Übergewicht erkranken deutlich häufiger an Typ-2-Diabetes als Menschen ohne Übergewicht.
Wird Diabetes nicht ausreichend behandelt, sind ernsthafte gesundheitliche Folgen möglich. Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigt auf Dauer Blutgefäße und Organe; besonders anfällig sind Augen, Nieren und Nerven. Auch Erektionsstörungen treten bei Männern mit Diabetes deutlich häufiger auf – Schädigungen an Gefäßen und Nerven spielen dabei eine zentrale Rolle.
Levemir ist ein langwirksames Insulin, das hilft, den Blutzuckerspiegel zwischen den Mahlzeiten und in der Nacht zu senken und stabil zu halten. Es wird je nach individuellem Bedarf ein- oder zweimal täglich verabreicht. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Diabetes ausschließlich mit Tabletten oder anderen Injektionen zu kontrollieren, kann Levemir ein nächster Schritt in Ihrem Behandlungsplan sein. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt verschreibt dieses Arzneimittel, wenn eine länger anhaltende Insulinwirkung nötig ist, um Ihre Zielwerte zu erreichen.
Bei Schwangerschaft oder Stillzeit immer Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt halten.
Levemir ist der Markenname von Insulin detemir, einem Insulinanalogon des Herstellers Novo Nordisk. Es handelt sich um ein langsam resorbierendes Insulin, das so entwickelt wurde, dass es über einen längeren Zeitraum hinweg eine gleichmäßige blutzuckersenkende Wirkung entfaltet.
Levemir ist als vorgefüllter Pen (z. B. FlexPen oder FlexTouch) mit einer Konzentration von 100 Einheiten pro Milliliter erhältlich und wird bei Typ-1-Diabetes sowie bei Typ-2-Diabetes eingesetzt.
Levemir enthält Insulin detemir, ein langwirksames Insulin, das so modifiziert wurde, dass es nach der Injektion verzögert wirkend und über viele Stunden aktiv bleibt. Im Körper unterstützt Insulin detemir die Aufnahme von Glukose in die Zellen und senkt so den Blutzuckerspiegel.
Charakteristisch für Levemir ist sein relativ stabiles Wirkprofil ohne ausgeprägte Spitzen. Nach der subkutanen Injektion wird das Insulin langsam in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Wirkung hält viele Stunden an – meist den ganzen Tag oder die ganze Nacht. Levemir sorgt damit vor allem für eine stabile Insulinversorgung zwischen den Mahlzeiten.
Levemir liegt immer in der Stärke 100 E/ml vor und befindet sich in Pens oder Patronen zu 3 ml (300 Einheiten). Es gibt keine höher konzentrierten Varianten wie U200. Die Dosis wird individuell festgelegt: Häufig beginnt man mit etwa 0,1–0,2 Einheiten pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (z. B. 10 Einheiten abends) und passt sie anschließend anhand der Blutzuckerwerte schrittweise an.
Manche Menschen kommen mit 10–20 Einheiten pro Tag aus, andere benötigen 50–60 Einheiten oder mehr. Levemir kann einmal oder zweimal täglich gespritzt werden:
Verändern Sie Ihre Dosis nie ohne Rücksprache oder klare Vereinbarungen mit Ihrem Behandlungsteam.
Levemir ist für Menschen mit Diabetes vorgesehen, die von einer langanhaltenden Insulinwirkung profitieren. Dazu zählen insbesondere:
Fast alle Betroffenen benötigen eine basale Insulinversorgung. Levemir ist hier eine der Optionen (neben anderen langwirksamen Insulinen). Es kann bereits in der Kindheit eingesetzt werden und ist bei Kindern ab 1 Jahr zugelassen.
Vor allem dann, wenn Metformin und andere blutzuckersenkende Tabletten nicht ausreichend wirken. Typischerweise bleibt der Nüchternblutzucker erhöht oder der Langzeitwert (HbA1c) liegt trotz maximaler oraler Therapie zu hoch. Dann kann ein basales Insulin wie Levemir sinnvoll sein.
Ja, Levemir ist verschreibungspflichtig. Sie erhalten dieses Arzneimittel nur, wenn es von einer Ärztin oder einem Arzt verordnet wird. Falscher Gebrauch von Insulin kann sehr gefährlich sein (z. B. schwere Hypoglykämien), daher muss die Indikation sorgfältig gestellt werden.
In der Praxis wird Levemir als Teil Ihrer Diabetesbehandlung von der Hausärztin, dem Hausarzt oder einer Fachärztin bzw. einem Facharzt für Innere Medizin/Endokrinologie verordnet. Mit dem Rezept gehen Sie in die Apotheke und erhalten in der Regel eine Packung mit fünf vorgefüllten Pens Levemir (oder die verordnete Menge).
Die meisten Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes können Levemir sicher anwenden. Ausnahmen sind z. B.:
Ja, Levemir ist bei sachgemäßer Anwendung ein sicheres Arzneimittel. Es ist von internationalen Zulassungsbehörden geprüft und seit 2004 im Einsatz. Millionen Patientinnen und Patienten weltweit wurden seither mit Insulin detemir behandelt. Die Wirkung ist gut vorhersagbar und das Präparat erfüllt seine Aufgabe: den Blutzucker zu senken und stabil zu halten.
Insulin detemir (Levemir) ist seit vielen Jahren etabliert, und es liegen umfangreiche Daten zur langfristigen Wirksamkeit vor. Insgesamt zeigen die Daten, dass eine gute, über Jahre stabile Blutzuckerkontrolle mit Insulin das Risiko für chronische Komplikationen deutlich senken kann – etwa für Schäden an Augen, Nieren, Nerven und Herz-Kreislauf-System.
Das Absetzen von Levemir ohne Alternativtherapie hat ähnliche Folgen wie das Absetzen anderer Insuline: Ihre Blutzuckerwerte steigen deutlich an, und Ihre Gesundheit ist gefährdet.
Ein gelegentliches Absetzen ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll (z. B. nach erheblicher Gewichtsabnahme oder Operationen wie einer Magenverkleinerung) und muss stets ärztlich geplant und begleitet werden.
Levemir wird von Novo Nordisk hergestellt – einem dänischen Pharmaunternehmen, das weltweit eine führende Rolle in der Diabetesversorgung spielt und eine lange Geschichte in der Entwicklung von Insulinen hat.
Levemir ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel. Sie können es nur erhalten, wenn eine Ärztin oder ein Arzt es verordnet. Mit dem Rezept holen Sie Levemir in Ihrer Apotheke ab. In Deutschland werden Insuline wie Levemir in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet; Details hängen jedoch von Ihrer Krankenkasse und den jeweils gültigen Regelungen ab.
Die Online-Bestellung (mit gültigem Rezept) kann praktische Vorteile bieten: Wenn Sie schlecht zu Fuß sind oder weit entfernt von einer Apotheke wohnen, ist es angenehm, wenn die Insulinpens zu Ihnen nach Hause geliefert werden. Viele Versandapotheken bieten einen Wiederholungsservice an, damit Sie automatisch rechtzeitig neue Pens erhalten und nicht in Unterversorgung geraten.
Je nach ärztlicher Empfehlung spritzen Sie Levemir einmal oder zweimal täglich. Viele Patientinnen und Patienten beginnen mit einer einmal täglichen Gabe, häufig am Abend, um Nüchternwerte und nächtliche Blutzuckerwerte zu verbessern. Über den Tag bleibt dann meist ausreichend Basisinsulin vorhanden, um die Werte zwischen den Mahlzeiten zu stabilisieren.
Ja. Bei Typ-2-Diabetes wird Levemir häufig mit anderen Medikamenten wie Metformin, Sulfonylharnstoffen, DPP-4-Hemmern, SGLT2-Hemmern oder GLP-1-Rezeptoragonisten kombiniert. Bei Typ-1-Diabetes wird es mit schnellwirksamen Insulinen zu den Mahlzeiten kombiniert.
Insulin ist die bevorzugte Therapieform bei Diabetes in der Schwangerschaft. Für Insulin detemir (Levemir) liegen Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft vor; es gilt in vielen Fällen als geeignete Option. Jede Therapie muss jedoch individuell mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abgestimmt werden.
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Zuletzt geändert am 14.10.2025